Spezielle Wellness- und Kosmetik-Behandlungen für Kinder erleben einen Boom. Braucht es sie überhaupt? Als Kosmetikerin sage ich: Grundsätzlich natürlich nicht, dennoch können sie sinnvoll sein. In diesem Blog-Artikel gehe ich auf mögliche Vor- und Nachteile ein.
Sehr kritisch stehe ich Entwicklungen gegenüber, wie sie auf Social Media zu sehen sind. In Videos werden tägliche kosmetische Anwendungen bei Kindern als «normal» dargestellt. Influencer motivieren Teenies dazu, Anti-Aging-Creme zu verwenden. Das fördert unrealistische Schönheitsideale und belastet die empfindliche Haut von Kindern und Jugendlichen unnötig mit chemischen Stoffen.
Die Antwort, ob Wellness- und Kosmetik-Behandlungen für Kinder sinnvoll sind, ist vielschichtig. Sie hängt von der Art der Behandlungen ab, vom Alter der Kinder und den dahinterstehenden Motiven.
Förderung des Wohlbefindens
Leichte Massagen oder entspannende Fussbäder helfen Kindern, sich zu entspannen und «herunterzukommen». Viele Kinder mögen es, solche Momente der Ruhe und Entspannung zu erleben.
Für meine Tochter hat sich die kleine Fussmassage nach dem Bad zum festen Ritual entwickelt. Sie geniesst die kleine Auszeit. Noch lieber als zu Hause lässt sie sich im Lagooma-Studio verwöhnen. Wenn sie mich besuchen kommt, klettert sie zu gerne auf die Behandlungsliege und fordert eine Hand- oder Fussmassage.
Sie mag es, wenn ich ihr «wie richtig» die Finger- und Zehennägel feile und auf ihren Wunsch auch mal lackiere. Damit ist meine Tochter nicht alleine: Viele Kinder haben Spass an kosmetischen Behandlungen. Eine Maniküre oder Pediküre zu erhalten, ist für sie ein spezielles Erlebnis.
Maniküre, Pediküre und Gesichtspflege sind Verwöhnbehandlungen, bei denen sich das Kind «besonders» fühlt. Die Behandlung trägt dazu bei, den eigenen Körper besser wahrzunehmen. Das Kind freut sich über das angenehme Gefühl, auf Wangen, Fingern und Zehen.
Ein gemeinsamer Besuch mit dem Mami oder Papi im Kosmetikstudio kann bei einem Kind bleibende positive Erinnerungen schaffen und das Familienleben bereichern. Er ist eine schöne Möglichkeit, gemeinsame Zeit zu verbringen.
Kein Fokus auf Äusserlichkeiten
Ziel einer Wellness- und Kosmetik-Behandlung muss es sein, Kindern ein positives Körpergefühl zu vermitteln – ohne sie frühzeitig dem Druck von Schönheitsidealen auszusetzen. Äusserliche Schönheit ist subjektiv und darf nie wichtiger sein als andere Dinge der eigenen Persönlichkeit. Ein zu starker Fokus auf das Aussehen kann dazu führen, dass Kinder ein ungesundes Verhältnis zum eigenen Körper entwickeln.
Deshalb finde ich es nicht sinnvoll, wenn schon Kinder regelmässig Make-up oder Mascara verwenden. Es ist meines Erachtens wichtig, dass Kinder lernen, sich selbst so zu akzeptieren, wie sie sind. Sie sollen nicht glauben, dass sie kosmetische Eingriffe benötigen, um schön oder wertvoll zu sein.
Viele herkömmliche Kosmetikprodukte enthalten zudem Stoffe, die für die empfindliche Haut von Kindern ungeeignet sind. Chemische Substanzen können Hautirritationen, Allergien und andere gesundheitliche Probleme verursachen. Daher ist es wichtig, auf natürliche und unbedenkliche Produkte zu achten und diese sparsam zu verwenden.
Abgestimmt auf die Bedürfnisse von Kindern Bei Lagooma Kosmetik können Kinder zwischen vier Behandlungen auswählen: eine Handpflege, eine Fusspflege, eine Gesichtspflege und eine Rückenmassage. Alle sind speziell auf kindliche Bedürfnisse abgestimmt. Kinderhaut ist zart und empfindlich. Entsprechend sanft geht es bei den →Kinder-Behandlungen zur Sache. Ich setze chemiefreie Naturkosmetik-Produkte aus zertifizierter Herstellung ein, die speziell für Kinderhaut geeignet sind. Falls ein Kind seine Finger- oder Zehennägel lackiert haben möchte, verwende ich dafür speziellen Kindernagellack auf Wasserbasis. Dieser ist frei von Chemikalien und kann mit warmem Wasser und Seife abgewaschen werden. Der Lagooma-Plüschhase Lavanda passt während der Behandlung gut auf, dass alles richtig läuft. Das Kind kann jederzeit sagen, wenn es etwas nicht mag. Die Behandlungen finden im Beisein der erwachsenen Begleitperson statt.
Verantwortungsvoller Umgang
Wenn Sie Ihrem eigenen Sprössling, dem Gottikind oder dem Enkelkind ein positives Wellness- und Kosmetik-Erlebnis ermöglichen möchten, achten Sie am besten auf folgende Punkte:
1. Altersgerechte Behandlungen: Wählen Sie Behandlungen, die dem Alter und den Bedürfnissen des Kindes entsprechen. Das sind leichte Massagen, Fussbäder sowie kindergerechte Maniküren und Pediküren.
2. Natürliche Produkte: Achten Sie auf die Verwendung von Naturkosmetik und Produkten mit unbedenklichen Inhaltsstoffen, die speziell für die empfindliche Haut von Kindern entwickelt wurden.
3. Positives Körperbewusstsein: Vermitteln Sie dem Kind, dass es schön und wertvoll ist, so wie es ist. Fördern Sie ein positives Körperbewusstsein, indem Sie den Fokus auf Wohlbefinden und Entspannung legen.
4. Mass halten: Nutzen Sie Wellness- und Kosmetik-Behandlungen als gelegentliche, besondere Erlebnisse und nicht als regelmässige Notwendigkeit.
Als Kosmetikerin ist es mir ein Anliegen, Kindern Wellness und Pflege als etwas Positives und Natürliches näherzubringen – frei von übertriebenen Schönheitsidealen und chemischen Belastungen. Ein verantwortungsvoller Umgang mit diesem Thema kann dazu beitragen, dass Kinder von den positiven Aspekten profitieren, ohne Risiken ausgesetzt zu sein.
Foto: Pexels (Ksenia Chernaya) / Datum: Juni 2024